Was ist Kendo?

Ursprung

Kendo (jap. 剣道, ken Schwert und do- Weg oder Weise) ist eine abgewandelte, moderne Art des urspr?nglichen japanischen Schwertkampfes (Kenjutsu, d. h. Schwertkunst), wie ihn Samurai erlernten und lebten. Bei dem sie mit Bambusschwerter, dem Shinai und einer Rüstung, der sogenannten Bogu Duellkämpfe gefahrlos üben konnten. Kendo ist in Japan heute auch mehr als ein Sport, es ist ein Weg der den Übenden moralisch stärken soll, denn Charakterfestigkeit, Entschlossenheit und Kampfgeist sind sehr wichtig im Kendo.

 

Kendo in der heutigen Zeit

Heute ist Kendo auch zu einem Sport geworden, bei dem es besonders um Technik und Schnelligkeit geht. Im Zweikampf, dem Shiai, müssen die Kämpfer innerhalb zwei Minuten zwei Punkte erzielen. Dabei dürfen nur manche Flächen getroffen werden.

Grundschläge

Im Kendo gibt es nur drei bzw. vier Trefferflächen und daher eigentlich nur drei verschiedene Schläge, diese sind Men, Kote, Do (bzw. vier Schläge, wenn man Tsuki ausführt).

1. Schlag auf den Kopf: Men
2. Schlag auf der rechten Hand, bzw. die Linke: Kote
3. Schlag auf den Bauch: Do
4. Stich in den Hals, nur für sehr Erfahrene: Tsuki

Anschließend gibt es Variationen und Techniken dieser Schläge.

Kata

Katas sind spezielle komplexere Schwertübungen, diese werden anders als Suburis partnerweise ausgeführt. Üblich wird dabei das Bokken verwendet und Reiho spielt dabei eine ganz wichtige Rolle, denn die Kämpfer müssen immer sich synchronartig bewegen. Man kann dies deshalb auch mit einer Choegraphie vergleichen. Außerdem besteht bei dieser Übung keine Körperkontakt und die Kämpfer tragen daher auch keine Rüstung. Jetztendlich sind diese Übungen besonders nötig um die Theorie und Techniken der Schläge zu erlernen und um Prüfungen absolvieren zu können.

Seme

Ein Meilenstein des Kendos ist das Seme. Als Seme wird das Ausüben von mentalen Druck auf den Gegener bezeichnet; in der westlichen Welt könnte man dies als Aura bezeichnen.

Es heißt man „tötet“ als:

  1. Das Schwert, das heißt das gegnerische Schwert darf für den Kämpfer keine Bedrohung mehr sein.
  2. Die Technik, das heißt der Gegner muss unfähig sein einen Angriff zu starten.
  3. Das Ki (jap. ~Kampfgeist), der Gegner muss entmutigt und vom Kämpfer beeindruckt werden.

Wenn dies stimmt kann der Angriff gestartet werden.

Reiho

Reiho ist die Etikette, es beginnt schon beim Eintreten in das Dojo, da man sich zu Allerserst verbeugt. Anschließend verbeugt man sich auch vor jedem Kampf und geht in die Hocke (Shankyo). Doch Reiho verbleibt auch wenn man inaktiv ist, da man immer Körpersprache zeigt und man seine Mitkämpfer respektiert. Auch wenn es beim Kendo Schläge mit Körperkontakt gibt, ist es nicht das Ziel seinen Gegener weh zu tun oder gar verletzen. Im Gegenteil mand dankt sogar den Gegener, dass er sich für die Übung bereitstellt und daher soll er respektiert werden.

Ji-Geiko

Ji-Keiko ist der Freikampf (immer zu zweit) bei dem alle davor geübten Techniken angewendet werden, dazu gehört auch das Seme.

Shiai

Anders als das Ji-Geiko ist das Shiai ein echter Zweikampf, bei dem man versucht einen gültigen Schlag zu erlangen und zu verhindern, dass der Gegner einen bekommt.

Um sich einfacher den Unterschied zwischen Ji-Geiko und Shiai zu merken:

  • Ji-Geiko ist für das Training gedacht
  • Shiai eher für eine Meisterschaft

Ausrüstung

Bogu

Die Rüstung heißt aus dem Japanischen Bogu und besteht aus vier Teile

Men Kote Do Tare

Kleidung

Kendokas tragen, abgesehen von der Rüstung, eine weite indigogefärbte Jacke aus dicker Baumwolle, das sogenannte Gi. Außerdem tragen sie eine ebenfalls weite rockähnliche Hose, das Hakama. Das Hakama hat den Vorteil, dass die Bewegungen der Beine verschleiert werden, sodass der kommende Angriff dem Gegner schwieriger wahrnehmbar ist.

 

Shinai

Das Schwert heißt Shinai und ist ein Übungsschwert aus Bambus, damit sich die Sportler nicht verletzen können. Ein Holzschwert, wie z.B. das Bokken, wäre trotz Rüstung sehr schmerzhaft.

Um der Shinai mehr Flexibilität zu gewähren, besteht es aus vier zusammengebundene Lamellen. Diese werden unten von der Tsuka und oben von der Sakigawa zusammen gehalten und gespannt wird das Schwert durch die Tsuru. Es ist ernorm wichtig, dass das Schwert immer gespannt bleibt, denn falls sich eine Lamelle befreit kann dies zu Verletzungen führen.

Bokken

Das Bokken ist ein Holzschwert, das von von der Form dem Katana ähnlich ist. Bokken werden niemals für Schläge benutzt, sondern werden verwendet um Katas zu üben.

Katana

Das Katana ist das Schwert der Samurai. Es wird immer noch traditionell in Japan per Hand gefertigt und hat heute wie damals ein sehr hohen Wert. Das Katana muss daher mit Würde behandelt werden, fallen lassen oder darübertreten ist deshalb strengstens verboten. Mit gleicher Würde werden deshalb auch Shinai und Bokken behandelt, da sie das Katana verkörpern.